RITUS - nein danke wir sterben nicht | |
![]() Aber kann man daraus Theater machen? Die deutschen Bestatter-verbände meinen: man kann. "Ritus" heißt dann auch das "Schaustück", das sie in Auftrag gegeben haben. Wolfgang Averbeck, Bestatter aus Münster, Gründer der "eternity", hatte die Idee dazu. Am Freitag, dem 20. September 2002, wurde es in Köln in der Essigfabrik am Abend des ersten Kongresstages der "eternity 2002" uraufgeführt. "Nein, danke, wir sterben nicht" behauptet der Untertitel. Eine Anspielung auf die Abwehr, die ein solches Thema in fast jedem Menschen auslöst. Ich werde sterben, das weiß ich, aber soll das heute oder morgen oder demnächst sein. Und über die Art, wie ich meinen Abschied von dieser Welt gestaltet sehen möchte, will ich mir jetzt noch keine Gedanken machen. Aber wann, wenn nicht jetzt? Thomas Nufer aus Münster hat sich der Herausforderung gestellt und ein Drehbuch zu dem "unmöglichen" Thema geschrieben. Er führt uch die Regie, beraten von Pfarrer Christoph Schmidt-Ehmcke, mit dem er schon mehrere Musicals, zuletzt "Sarajevo Love" über den Bosnienkrieg, produziert hat.
Das eigentliche Traurige des Themas wird überlagert durch die Sympathie für den Dauer-Todeskandidaten, der sich in dem Schaustück lebendiger - oft auch skurriler - verhält als die ständig wechselnde Trauergemeinde um ihn herum, und durch die Neugier auf all die Rituale, die man sich für ihn einfallen läßt. |